Archiv der Stimmen

"Die Stimme eines Menschen ist sein zweites Gesicht" [1]

Im Archiv der Stimmen werden historische Aufnahmen präsentiert von Sängerinnen und Sängern, Schauspielern, Kabarettisten, Schriftstellern, Sprechern und Zeitzeugen aus den Sammlungen der Mediathek. Tondokumente vermitteln einen nachhaltigen, unmittelbaren Eindruck von Personen und vom künstlerischen Ausdrucksvermögen von Sängern und anderen Sprachkünstlern. Vor Erfindung der Tonaufzeichnung konnten nur schriftliche Überlieferungen, wie Beschreibungen von Zeitgenossen, davon Zeugnis ablegen. Die aufgezeichneten Stimmen haben ihre Besitzer überlebt, die als Künstler oder Zeitzeugen historische Quellen von Rang sind.

Die Sammlungen der Mediathek bergen ein breites Spektrum stimmlicher Überlieferung. Neben der umfangreichen Sammlung historischer Tonträger vor allem mit Gesangsaufnahmen, sind es Mitschnitte von Veranstaltungen, Interviews u.a. mehr. Dazu zählen Medien aus Nachlässen ebenso wie käuflich erworbene Sammlungen, häufig mit lokalem Bezug. Die Aufnahmen sind in unterschiedlicher Form überliefert worden. Teils handelt es sich um Unikate in Form von Tonbändern und Schallfolien, teils um seriell bzw. industriell produzierte Tonträger, wie Schellackplatten.

Im Archiv der Mediathek bewahrt wird beispielsweise eine Schallfolie mit einer Arie der Sopranistin Liesel von Schuch (1891-1990) sowie ein auf Tonband aufgezeichnetes Interview mit der Sängerin. Dabei handelt es sich um die einzigen Tonaufnahmen dieser für die Dresdner Oper bedeutenden Sängerin. Außerdem finden sich eine Reihe von Einspielungen der russischen Sopranistin Maria Alexandrowna Michailova (1864-1921), Aufnahmen des Schauspielers und Kabarettisten Josef Giampietro (1866-1913) sowie Aufnahmen des Baritons Karl Scheidemantel (1859-1923), der ein Viertel Jahrhundert an der königlichen Hofoper zu Dresden wirkte. Das Archiv wird kontinuierlich erweitert.

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[1] Gérard Bauer (1907-2000), Schweizer Diplomat