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Der Thomanerchor
2012 feiert der Leipziger Thomanerchor sein achthundertjähriges Bestehen. Obwohl nicht der älteste, handelt es sich bei dem Ensemble sicherlich um den bekanntesten Knabenchor weltweit. Auch gelten die Thomaner als die älteste Leipziger Kultureinrichtung.
1212 wurde in Leipzig das Kloster St. Thomas mit einer angeschlossenen Schule gegründet. Die unterrichteten Knaben sollten hier und in den umliegenden Gemeinden die musikalischen Dienste anstelle von Chorherren verrichten. Die Lehranstalt stand den Kindern der Leipziger Bürger offen. Sie gilt somit als erste öffentliche Schule im deutschsprachigen Raum und blieb in Leipzig über 300 Jahre die einzige.
Im Zuge der Reformation kamen die Thomaskirche und die angegliederte Schule unter städtisches Patronat; 1553 wurde ein neues Schulgebäude errichtet, das bis Anfang des 20. Jahrhunderts stand. Heute sind die Thomaner in einem neuen Alumnat in unmittelbarer Nähe des historischen Standorts untergebracht – Das Gymnasium, die Thomasschule, liegt gegenüber.
Berühmte Kantoren wie die Komponisten Johann Hermann Schein (1615-1630) oder Johann Adam Hiller (1789-1801) leiteten den Chor. Besonders tritt unter ihnen Johann Sebastian Bach (1723-1750) hervor – heute zählt man bei der Nennung der Chorleiter die Nachfolge Bachs. Unter Karl Straube (1918-1939) gelangte der Chor durch Konzertreisen zu weltweitem Ansehen, gleichzeitig erlebte er unter ihm das wohl dunkelste Kapitel in seiner Geschichte durch die Angliederung an die Hitlerjugend während des Dritten Reichs. Straubes Nachfolger Günther Ramin (1939-1956) verhalf dem Chor nach dem Zweiten Weltkrieg zu neuer Blüte.
Der Chor ist im Jubiläumsjahr bei diversen Gelegenheiten zu hören: Natürlich vor allem in den sonntäglichen und festtäglichen Gottesdiensten, der traditionellen freitäglichen und sonnabendlichen Motette in der Thomaskirche aber auch als Konzertchor im Rahmen des Bachfestes und auf Tournee. Zum Jubiläum ist ein Dokumentarfilm über die Thomaner und ihren derzeitigen Leiter Georg Christoph Biller, 16. Nachfolger Johann Sebastian Bachs und einst selbst Mitglied des Knabenchores, herausgekommen – Die Thomaner. Herz und Mund und Tat und Leben, von Paul Smaczny und Günter Atteln.
Die SLUB Mediathek präsentiert zum Jubiläum historische Aufnahmen aus der Schellack-Ära.
Die in der SLUB Mediathek vorhandenen Aufnahmen mit dem Thomanerchor wurden in den Jahren 1928 bis 1956 veröffentlicht. Sie entstanden unter den Kantoren Karl Straube, Günther Ramin und unter Ekkehard Tietze. Volkslieder, Weihnachtslieder über Bachchoräle, wie sie im sonntäglichen Gottesdienst erklingen, als auch große geistliche Werke von Schein, Eccard, Praetorius und Bach sind in der Sammlung enthalten. Bachs Matthäus-Passion, 1942 unter Günther Ramin aufgenommen, ist eine der bekanntesten Einspielungen des Werkes und eine der wichtigsten Aufnahmen des Chores. In einer Serie von 16 Schallplatten stellt sie eine Besonderheit dar: Den Versuch, vor der Ära der Langspielplatte einen längeren Werkzusammenhang auf Tonträger zu veröffentlichen.
Literatur
- www.leipzig-online.de/thomanerchor
- Eller; Krause; Hempel (1996): "Leipzig", in: Die Musik in Geschichte und Gegenwart. Allgemeine Enzyklopädie der Musik begründet von Friedrich Blume. Zweite neubearbeitete Auflage herausgegeben von Ludwig Finscher (MGG 2), Kassel, u.a.: Bärenreiter, Sachteil Band 5, S. 1050-1075.